276 rechte Straftaten im Jahr 2023 in Düsseldorf

2. Juli 2024 | 0 Kommentare | 11:39 Lesezeit

Im Jahr 2023 wurden in Düsseldorf 276 politisch rechts motivierte Straftaten erfasst. Das ist ein Anstieg um 19,48 Prozent zum Vorjahr. Damit ist Düsseldorf NRW-Spitzenreiter beim Anstieg rechts motivierter Straftaten.

Dazu erklärt der Düsseldorfer Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld: „Der Anstieg um rund 20 % rechts motivierter Straftaten in Düsseldorf ist erschreckend. Deshalb ist es wichtig, dass wir Demokratinnen und Demokraten Hass und Hetze immer widersprechen. Wir müssen dafür sorgen, dass Rassismus und Antisemitismus bei uns nicht unwidersprochen bleiben und sich alle Menschen in unserer Stadt sicher fühlen können. Wir wissen, dass aus Worten Taten werden. Die Stärkung der Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus in NRW und die von der schwarz-grünen Landesregierung geplante Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetz sind wichtig, um Betroffene von Diskriminierung und Rassismus zu unterstützen.“

Zum Hintergrund: Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen hat beim NRW-Innenministerium die Zahlen zu politisch rechts motivierten Straftaten sowie islamfeindlichen, antisemitischen, antiziganistischen und flüchtlingsfeindlichen Straftaten für das Jahr 2023 erfragt. Die nun vorliegenden Zahlen zeigen für Düsseldorf einen Anstieg von 19,48 Prozent und einen landesweiten Anstieg der politisch rechts motivierten Straftaten um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Zahlen für Düsseldorf 2012 bis 2023:
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023
111    158     130     258     182     171     194     234     210    170      231     276

Die Straftaten der Hasskriminalität sind landesweit um zehn Prozent gestiegen, also
Straftaten gegen Menschen, die oft auch im Alltag Rassismus und Diskriminierung erfahren. Besonders hoch ist landesweit der Anstieg bei antisemitischen, islamfeindlichen und
flüchtlingsfeindlichen Straftaten.

Kurzauswertung Gesamt NRW der Anfragen zu politisch rechts motivierten und
menschenverachtenden Straftaten im Jahr 2023

Politisch rechts motivierte Kriminalität (PMK Rechts) 2023
• Anstieg von 3.453 in 2022 auf 3.549 in 2023
• Gewalttaten auf dem gleichen Niveau (2022: 117, 2023: 116)
• Die meisten Gewalttaten sind Körperverletzungsdelikte: 108 von 116 (93%)
• Anstieg der Hasskriminalität von 1.292 auf 1.432 (10%)
• Erneuter Rückgang an Straftaten gegen den Staat, seine Einrichtungen und Symbolik von 749 auf 499
• Die meisten Straftaten wurden in Düsseldorf (276), Städteregion Aachen (187), Köln (154), Dortmund (150), Essen (148), Bochum (121), Wuppertal (104), Bielefeld (93) und Bonn (71) begangen.

Antisemitische Straftaten 2023
• Anstieg von 331 in 2022 auf 547 in 2023 (65%)
• Etwa 50% der Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet. Jeweils ca. 20% der Straftaten werden der PMK ausländische Ideologie und der PMK religiöse Ideologie zugeordnet. In den vorherigen Jahren waren die antisemitischen Straftaten immer zum größten Teil der PMK Rechts zugeordnet.
• Es gab 13 Gewaltdelikte. 2,4% aller antisemitischen Straftaten sind Gewalttaten.

Islamfeindliche Straftaten 2023
• Anstieg von 133 in 2022 auf 269 in 2023 (102%)
• Die meisten Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet (79%)
• Es gab 11 Gewaltdelikte. 4% aller islamfeindlichen Straftaten sind Gewalttaten. Flüchtlingsfeindliche Straftaten 2023
• Anstieg von 140 in 2022 auf 258 in 2023 (84%)
• Die meisten Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet (90%).
• Es gab 16 Gewalttaten. 6% aller flüchtlingsfeindlichen Straftaten sind Gewalttaten.

Antiziganistische Straftaten 2023
• Anstieg von 15 in 2022 auf 22 in 2023 (46%)
• Die meisten Straftaten wurden der PMK Rechts zugeordnet.
• Die Fallzahlen sind so klein, dass örtliche Schwerpunkte nicht benannt werden können.

Für weitere Fragen:
Stefan Engstfeld MdL
Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf
Telefon: +49 211 884 2646
E-Mail: stefan.engstfeld@landtag.nrw.de

 

Foto: Dominic Heidl

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