Im Jahr 2024 wurden in Düsseldorf 252 politisch rechts motivierte Straftaten erfasst. Im vorherigen Jahr 2023 waren es 276 politisch rechts motivierte Straftaten. Damit ist Düsseldorf neben Köln (369) und Dortmund (295) für das Jahr 2024 wieder unter den Top 3 der Städte und Gemeinden in NRW mit den meisten rechts motivierter Straftaten.
In ganz NRW ist die Zahl antisemitischer Straftaten massiv um 27 Prozent (547 in 2023, 695 in 2024) gestiegen. Es wurden 26 Prozent (269 in 2023, 338 in 2024) mehr islamfeindliche Straftaten verübt und 68 Prozent mehr queerfeindliche Straftaten erfasst (121 in 2023, 203 in 2024).
Die Zahlen hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beim nordrhein-westfälischen Innenministerium abgefragt. Landesweit sind die politisch rechts motivierten Straftaten in NRW um rund 59 Prozent auf einen Höchststand von 5641 Straftaten seit der Einführung des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes zur politisch motivierten Kriminalität gestiegen (2023 waren es 3549).
Dazu erklärt der Düsseldorfer Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld:
„Die weiterhin hohe Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten ist alarmierend. Jeden Tag werden in NRW 15 rechtsextreme Straftaten begangen. Seit 2001 das Erfassungssystem für politisch motivierte Kriminalität eingeführt wurde, hat es nie so dramatisch hohe Zahlen gegeben wie heute. Das zeigt: Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte und eine wachsende Gefahr für unsere Demokratie.
Deshalb ist es wichtig, dass wir Demokratinnen und Demokraten Hass und Hetze immer widersprechen. Neben einer konsequenten Strafverfolgung müssen wir dafür sorgen, dass Rassismus und Antisemitismus bei uns nicht unwidersprochen bleiben und sich alle Menschen in NRW und Düsseldorf sicher fühlen können.
Wir wissen, dass aus Worten Taten werden. Die Stärkung der Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus in NRW und die von der schwarz-grünen Landesregierung geplante Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetz sind wichtig, um Betroffene von Diskriminierung und Rassismus zu unterstützen.“
Zum Hintergrund: Die Grüne Landtagsfraktion erfragt seit 2011 jährliche Details zur politisch motivierten Kriminalität rechts sowie zu einzelnen Phänomen der Hasskriminalität ab.
Die Zahlen für politisch rechts motivierte Kriminalität (PMK Rechts) für Düsseldorf 2012 bis 2024:
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
111 | 158 | 130 | 258 | 182 | 171 | 194 |
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2025 | |
234 | 210 | 170 | 231 | 276 | 252 |
Die Zahlen für politisch rechts motivierte Kriminalität (PMK Rechts) 2024 in NRW:
- Anstieg von 3.549 Straftaten im Jahr 2023 auf 5.641 im Jahr 2024
- Gewalttaten gestiegen (2023: 116, 2024: 154)
- Die meisten Gewalttaten sind Körperverletzungsdelikte: 145 von 154 (94%)
- Anstieg der Hasskriminalität von 1.432 auf 2.049 (43%)
- Starke Zunahme an Straftaten gegen den Staat, seine Einrichtungen und Symbolik von 499 auf 1.611 (223%)
Antisemitische Straftaten 2024
- Anstieg von 547 im Jahr 2023 auf 695 im Jahr 2024 (27%)
- Etwa 50% der Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet. 22% der Straftaten werden der PMK ausländische Ideologie sowie 14% der PMK religiöse Ideologie zugeordnet. In den vorherigen Jahren waren die antisemitischen Straftaten immer zum größten Teil der PMK Rechts zugeordnet.
- Es gab 16 Gewaltdelikte. 2,3% aller antisemitischen Straftaten sind Gewalttaten.
Islamfeindliche Straftaten 2024
- Anstieg von 269 im Jahr 2023 auf 338 im Jahr 2024 (26%)
- Die meisten Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet (80%)
- Es gab 14 Gewaltdelikte. 4% aller islamfeindlichen Straftaten sind Gewalttaten.
Flüchtlingsfeindliche Straftaten 2024
- Anstieg von 258 im Jahr 2023 auf 279 im Jahr 2024 (8%)
- Die meisten Straftaten werden der PMK Rechts zugeordnet (91%).
- Es gab 26 Gewalttaten. 9% aller flüchtlingsfeindlichen Straftaten sind Gewalttaten.
Antiziganistische Straftaten 2024
- Anstieg von 22 im Jahr 2023 auf 30 im Jahr 2024 (36%)
- Die meisten Straftaten wurden der PMK Rechts zugeordnet.
Queerfeindliche Straftaten 2024
- Anstieg von 121 auf 203 im Jahr 2024 (68%)
Für weitere Fragen:
Stefan Engstfeld MdL
Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf
Telefon: +49 211 884 2646
E-Mail: stefan.engstfeld@landtag.nrw.de